Daytona Beach wurde 1876 durch Matthias Day gegründet und war bald die größte Stadt an der Ostküste. Heute ist es ein Konglomerat von verschiedenen zusammenhängenden Orten mit fast 200.000 Einwohnern, die sich von Nord nach Süd auf gut 20 Kilometer erstrecken. Das beginnt im Norden mit Ormond Beach und Holly Hill, gefolgt von Daytona Beach im Zentrum. Südlich schließen sich South Daytona und Port Orange an. Der Streifen an der Ozeanseite vor South Daytona heißt Daytona Beach Shores.
wurde 1874 durch Siedler aus New Britain, Connecticut, gegründet und nach ihrer Heimat New Britain benannt. 1880 wurde der Name zu Ehren einer schottischen Siedlerfamilie in Ormond umbenannt, dem 1950 „Beach“ angefügt wurde. Es war Anfang des 20. Jahrhunderts der Sommersitz von Millionär John D. Rockefeller, dort starb er auch im Jahr 1937. Er machte es zu einem Mekka für die oberen Zehntausend, als er das Ormond Hotel errichten ließ. Zu seiner Zeit war es die größte Holzkonstruktion in den ganzen USA. Leider führten Jahre der Vernachlässigung zu seinem Verfall. Rockefellers stattliches Haus „The Casements“ wurde jedoch renoviert und dient nun als Zentrum für bildende Kunst.
Die Hauptachse von Daytona Beach (64.112 Einwohner) ist der International Speedway Boulevard, eine großteils fünfspurige Schnellstraße, die sich in West-Ost Richtung von der Autobahn I95 durch ganz Daytona bis zum Strand zieht. Hier liegen nicht nur der Speedway (die Rennstrecke) und der Internationale Flughafen, sondern auch alle wichtigen Einkaufsmöglichkeiten. Die schönste ist die Volusia Mall direkt gegenüber dem Flughafen, zu erwähnen ist auch die etwas weiter westlich gelegene Plaza mit Best Buy als Elektronikmarkt, dem riesigen Buchladen Barnes & Noble daneben und Sports Authority, einem Sportwarenhaus.
Wichtige Nord-Süd-Verbindung ist die US1, die in Daytona auch Ridgewood Avenue heißt. Das Stadtzentrum ist vom Meer durch den Intracoastal Waterway (Halifax River) getrennt, der sich parallel zum Atlantik hinzieht, und der auf riesigen Brücken überquert wird. Nur noch die Brücken an Main und Orange Street sind Ziehbrücken, alle anderen wurden in den letzten Jahren neu gebaut und führen in hohem Bogen über den Fluss, die Staus, die sich bildeten, um eine einzelne Segeljacht durchzulassen, gehören nun der Vergangenheit an.
Dieses Gebiet zwischen US1 und dem Halifax River ist der eigentliche Ursprung von Daytona, hier liegen die ältesten und schönsten Häuser. Die Beach Street (N-S) mit sehr schönen alten Häusern (Postamt im Jugendstil) könnte eine wunderbare Einkaufspromenade sein, wenn denn der durchschnittliche Floridianer so etwas annehmen würde. Aber einen Einkaufsbummel hält er nur in der eiskalt klimatisierten Volusia Mall und so sind die einstigen Antikläden und Modeboutiquen meist wieder geschlossen. Im Sommer finden freitagabends die „Daytona Nights“ statt, ein Straßenfest mit Lifemusik, Essensständen, Getränken und oft auch einer Car Show. Eine der wenigen Gelegenheiten, an denen man Alkohol auch in der Öffentlichkeit trinken darf. Es gibt einige Restaurants, wobei ich „The Dancing Avocado Kitchen“ empfehle, mit sehr guter, z.T. vegetarischer Kost und die Schokoladenfabrik Angell & Phelps. Hier kann man nicht nur bei der Herstellung der Pralinen von Hand zusehen, sondern auch im Restaurant ganz gut essen. Auch hier Samstag abends Lifemusik.
Die Main Street verläuft in W-O-Richtung als nächste Straße nördlich des International Speedway Boulevard zwischen US1 und A1A. Die einstige Hauptstraße des Ortes zu Zeiten der ersten Rennen ist heute außerhalb der Bike Week fast unbedeutend. Nur zur Bike Week und dem Spring Break kommt sie richtig zum Leben, sind die zahlreichen Bars und Ledergeschäfte profitabel. Eine originelle Kneipe ist die „Bank“, tatsächlich in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht, hier am Wochenende oft Lifemusik. Im Sommer gibt es auch außerhalb der Höhepunktzeiten Veranstaltungen wie den Martini-Walk, die jede Menge Biker in die Stadt bringen und für Leben sorgen.
Jenseits des Halifax River verläuft die A1A oder Atlantic Avenue parallel zur US1, die Hauptstraße der touristischen Zone. Auf der Strandseite stehen die einzigen Hochhäuser von Daytona, dessen Gebäude in der Regel recht flach sind mit bis zu zwei Stockwerken. Es handelt sich meistens nicht um Hotels, sondern um Condominiums, das heißt Eigentumswohnungen, die von den Besitzern meist als Ferienwohnung genutzt und in der Abwesenheit vermietet werden. Daneben gibt es auch sehr viele Time-Share-Komplexe mit luxuriös eingerichteten Suiten. Der Urlauber kauft hier das Anrecht auf eine Wohnung für zwei Wochen im Jahr zu einem horrenden Preis, kann aber auch die Time-Share-Häuser an jedem anderen Ort der Gesellschaft nutzen. Strandurlauber werden von den Verkäufern regelrecht belagert und zu Verkaufsgesprächen gelockt, indem man Geschenke wie Gutscheine für ein Essen oder eine Kreuzfahrt zu den Bahamas anbietet.
Zur Bike Week, zum Spring Break und im Sommer ist hier richtige Jahrmarktstimmung.
Am weit ins Meer hinaus ragenden Main Street Pier mit Sesselbahn und Aussichtsturm warten die Pelikane auf den Fischabfall der Angler. Im Restaurant auf dem Pier kann man Shrimps oder Hamburger essen und dabei den Wellenreitern zuschauen. Reklameflugzeuge fliegen unermüdlich am Strand mit Bannern auf und ab. Der Boardwalk ist die beliebteste Promenade im Sommer, dort setzt sich die Jahrmarktatmosphäre fort. Es gibt Bunjeejumping und Spielhallen. Dieser Teil ist sehr umstritten, die Stadt versucht, das Gelände von den Besitzern zurückzukaufen und droht mit Enteignung, um diesen Bereich in die Modernisierung der Strandpromenade einzubeziehen. Die Besitzer weigern sich bisher, aber es muss zugegeben werden, dass dieser Teil der Promenade etwas heruntergekommen wirkt und eine Erneuerung nötig hätte.
Gleich anschließend das mondäne Adams Mark Hotel, das heute zu Hilton gehört, erkennbar an seiner Dreiecksform. Es wurde in den letzten Jahren renoviert und erweitert und ist zweifellos das beste Hotel in Daytona. Wenn Ihnen der Sinn nach einem deutschen Bier oder Bratwurst steht gehen Sie in das Bernkastel Festhaus, das im selben Gebäude untergebracht ist. Nördlich des Adams Mark Hotels wurde erst vor wenigen Jahren das buntbemalte Ocean Walk Village errichtet, das heute als Vergnügungscenter die alte Strandpromenade abgelöst hat. Hier sind Cafes, Läden, die Mai Tai Cocktailbar und ein Kinocenter untergebracht. Eine gute Vorstellung davon erhält man über die Internetseite: www.oceanwalk village.com. Davor liegt die Bandshell, eine Freilichtbühne, auf der im Sommer oft kostenlose Konzerte stattfinden. Dazu bringt man sich seinen Strandstuhl mit.
Dem Wassersport, Angeln, Bootssport, Tennis und Golf kann das ganze Jahr über gefrönt werden. Der Strand ist 23 Meilen lang und bei Ebbe 16 Meter breit, von den Einheimischen gern „World’s Most Famous Beach“ genannt. Die Gezeiten haben den weißen harten Sand so geformt, dass es möglich ist, je nach dem Gezeitenstand mit dem Auto den Sandstrand zu befahren. Es finden sich Hot-Dog-Buden, rollende T-Shirt-Shops, Eisverkäufer, Verleih von Liegen, Sonnenschirmen, Strandbuggies oder Surfbrettern. Von Motorbooten gezogene Strandsegler gleiten über das blauglitzernde Meer, Jetski können ausgeliehen werden.